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Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen

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Institut für Rebenzüchtung

Inhalt: Züchtung widerstandsfähiger Rebsorten mit hoher Weinqualität

Weinverkauf

Die ausgebauten Weine unserer PIWI-Rebsorten bekommen Sie unter https://geilweilerhof.eu/weinverkauf oder hier

Siehe auch Instituts-Aufgabe

Ob Pilzkrankheiten oder tierische Schädlinge, ob Klimawandel oder Weinqualität: Die JKI-Rebenzüchtung leistet einen wesentlichen Beitrag zur Lösung offener Fragen und Herausforderungen im Weinbau.

Bis heute setzen die im 19. Jahrhundert aus Nordamerika eingeschleppten Mehltaupilze den einheimischen Rebsorten stark zu. Um einen Befall effektiv zu verhindern, ist ein regelmäßiger und intensiver Pflanzenschutz zwingend erforderlich. Nur so können gesundes Lesegut und qualitativ hochwertige Weine produziert werden. Aus anderen Teilen der Welt sind Wildrebenarten bekannt, die Resistenzen gegen diese und andere Pilzkrankheiten besitzen und nicht oder kaum geschädigt werden. Allerdings liefern sie in der Regel geringen Ertrag und kaum genießbare Weine.

An dieser Stelle setzt die Züchtung an: Sie kombiniert die positiven Ertrags- und Qualitätseigenschaften traditioneller Sorten mit den Resistenzen der Wildreben. Hierzu werden Wildreben in unsere Kulturreben eingekreuzt. Die aus diesen Kreuzungen hervorgehenden Sämlinge werden dann auf ihre Eigenschaften, vor allem auf Qualität und Resistenz, geprüft. In Deutschland wurde mit diesen Arbeiten vor rund 100 Jahren begonnen.

Die Züchtungsarbeit an Rebstöcken ist langwierig: Erst nach 3 bis 4 Jahren bilden die Pflanzen ihre ersten Trauben. Zur Steigerung der Weinqualität sind mehrfache Rückkreuzungen erforderlich. Insgesamt kann die Entwicklung einer Rebsorte bis zu 30 Jahre dauern.

Zeit einsparen durch markergestützte Selektion

In den vergangenen Jahren ist das Wissen zur Genetik der Rebe enorm gewachsen und eröffnet den Rebenzüchtern neue, äußerst effiziente Möglichkeiten. Für eine stetig steigende Zahl an wichtigen Merkmalen sind die Genorte bekannt. Die Vererbung der gewünschten Rebeigenschaften kann jetzt mit molekularen Markern verfolgt werden. So lassen sich ganz gezielt bestimmte Merkmale z. B. Resistenzeigenschaften kombinieren. Der Einsatz der markergestützten Selektion (MAS) führt vielfach nicht nur zu einem höheren Resistenzniveau, sondern verbessert auch die Stabilität der Resistenz. Hinzu kommt, dass MAS bereits im frühen Sämlingsstadium (wenige Monate nach der Keimung) durchgeführt wird, was die Züchtung einer neuen Sorte effizienter macht und um viele Jahre beschleunigt.

Herausforderung Klimawandel

Neben der Züchtung neuer Rebsorten mit einer möglichst langanhaltenden Resistenz gegenüber den wichtigsten Pilzkrankheiten, befasst sich das Institut zunehmend mit Fragen zum Einfluss des Klimawandels. Es gilt, neue Rebsorten zu entwickeln, die an die geänderten Klimabedingungen besser angepasst sind.

Ergebnis der Züchtung sind neue Rebsorten die durch ihre hohe Weinqualität überzeugen und durch ihre klimatische Anpassung und gute Resistenzeigenschaften einen nachhaltigen Weinbau ermöglichen.

Zuständige Wissenschaftler/innen